OmegaT 4.2 - Benutzerhandbuch

Anleitungen

Ein Teamprojekt einrichten

Das Einrichten eines Teamprojekts erfordert einige Kenntnisse über Server und Versionsverwaltungssysteme wie SVN oder Git. Es sollte daher von einem Projektmanager, einem Projektleiter oder einem Localization Engineer durchgeführt werden.

Da zahlreiche Informationen über SVN und Git einfach zu finden sind, werden wir hier nicht ihre Funktionsweise beschreiben, sondern nur, wie OmegaT mit ihnen arbeitet.

Schritt 1: Erstellen Sie ein leeres Projekt auf einem Server

Erstellung eines leeren Projekts auf einem Server

  1. Erstellen Sie ein SVN- oder Git-Repository auf einem Server, auf den die Übersetzer zugreifen können.

  2. Erstellen Sie eine lokale Kopie des Repository ( check out bei SVN, clone bei Git).

  3. Erstellen Sie ein neues, leeres OmegaT-Projekt im lokalen Repository. Dies kann auf zwei Arten geschehen:

    • ProjektNeu...

    • mit der Befehlszeile: java -jar OmegaT.jar team init [lang1] [lang2]

  4. Fügen Sie das neue OmegaT-Projekt dem Versionierungssystem hinzu ( add mit SVN und Git)

    Hinweis: Wenn das Projekt mit der Befehlszeile aus Schritt 3 erstellt wurde, ist dieser Schritt bereits vom Programm vorgenommen worden.

  5. Veröffentlichen Sie das neue OmegaT-Projekt auf dem Server ( commit mit SVN, commit gefolgt von push mit Git).

Spezielle Parameter

Wenn das Projekt bestimmte Filter und Segmentierungsparameter verwendet, müssen sowohl die filters.xml- als auch die segmentation.conf-Datei zum Versionierungssystem hinzugefügt und auf dem Server veröffentlicht werden.

Schritt 2: Zu übersetzende Dateien und andere Ressourcen hinzufügen

Verwenden Sie ein SVN- oder Git-Programm, um die zu übersetzenden Dateien hinzuzufügen.

Dies kann auch innerhalb von OmegaT erfolgen:

  1. Kopieren Sie die Dateien in den Ordner /source

  2. Verwenden Sie ProjektQuelldateien committen

Um andere Ressourcen (Wörterbücher, TMX-Dateien oder Glossare) hinzuzufügen, verwenden Sie ein SVN- oder Git-Programm.

Um Dateien zu löschen , verwenden Sie ein SVN- oder Git-Programm.

Beachten Sie, dass nur zwei Dateien von OmegaT während der Übersetzung geändert werden:

  • omegat/project_save.tmx

  • glossary/glossary.txt

Alle anderen Dateien sind schreibgeschützt. Wenn der Übersetzer versucht, sie zu ändern, werden sie in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt, sobald das Projekt geöffnet, geschlossen, gespeichert oder neu geladen wird.

Schritt 3: Senden Sie eine Einladung an den Übersetzer

Sobald das Projekt auf dem Server eingerichtet ist, kann der Projektmanager den Übersetzer auf zwei verschiedene Arten am Projekt teilnehmen lassen:

  • Senden Sie die URL des Projekts und bitten Sie den Übersetzer, eine lokale Kopie mit ProjektTeamprojekt herunterladen zu erstellen.

  • Senden Sie eine omegat.project-Datei, die einen Verweis auf die URL enthält, und bitten Sie den Übersetzer, sie in einen speziellen Ordner zu kopieren und mit OmegaT zu öffnen.

    Der Verweis auf die URL wird wie folgt angegeben (hier auf ein Git-Repository):

    <repositories>
     <repository type="git" url="https://repo_for_OmegaT_team_project.git">
      <mapping local="" repository=""/>
     </repository>
    </repositories>

In beiden Fällen muss der Projektmanager dem Übersetzer seine ID und sein Passwort für den Zugriff auf das Repository mitteilen.

Statistiken überprüfen

Der Projektmanager sollte mit dem Übersetzer überprüfen, ob die Statistiken auf beiden Seiten (Serverseite und Übersetzerseite) identisch sind.

Wenn es Unterschiede gibt, prüfen Sie, ob die Dateien filters.xml und segmentation.conf der Versionsverwaltung unterliegen.

Sonderfall: Selektive Zugriffsberechtigung

Der obige Ablauf beschreibt den üblichen Fall, bei dem der Projektmanager die volle Kontrolle über das Projekt haben möchte und bei dem die Dateien (und die Statistiken) auf beiden Seiten (Serverseite und Übersetzerseite) identisch sind.

OmegaT-Teamprojekte können auch anders eingerichtet werden, bei denen sich mehrere Übersetzer die Datei project_save.tmx teilen, aber nicht die (gesamten) (Quell-)dateien.

In diesem Fall ist die Vorgehensweise die gleiche, aber der Projektmanager fügt nicht die (gesamten) Dateien zum versionsverwalteten Projekt hinzu. Stattdessen kopieren die Übersetzer die Dateien selbst oder fügen Zuordnungen hinzu, um Dateien von anderen Standorten zu synchronisieren.

Die Zuordnungen können über ProjektEigenschaftenRepository-Zuordnung oder durch Bearbeiten von omegat.project hinzugefügt werden.

Zuordnungsparameter

Repository-Typ

Dies kann entweder http (was https einschließt), svn, git oder file sein.

Repository-URL

Remote-Standort oder Verzeichnis der zu übersetzenden Dateien.

Zuordnung lokal

Name des lokalen Ordners oder der lokalen Datei, relativ zum Root-Verzeichnis des OmegaT-Projekts.

Zuordnung Repository

Name des Remote-Ordners oder der Remote-Datei, relativ zur Repository-URL.

Ausschlüsse

Fügen Sie Muster mit Platzhaltern hinzu (im Stil von Apache Ant): *, ?, **. Trennen Sie verschiedene Muster mit einem Semikolon.

Beispiel: **/excludedfolder/**;*.txt schließt Dateien aus, die /excludedfolder/ im Pfad haben, und Dateien mit der .txt-Endung.

Einschlüsse

Wie oben.

Beispiel: **/*.docx , um alle .docx-Dateien hinzuzufügen, egal wo sie sich im Projekt befinden, auch in ausgeschlossenen Ordnern

Standardmäßig werden alle Dateien, die nicht ausgeschlossen sind, eingeschlossen. Sie benötigen dies nur, um einige Ausschlüsse zu überschreiben.

Beispielzuordnungen

Standard-Projektzuordnung:

<repositories>
 <repository type="svn" url="https://repo_for_OmegaT_team_project">
  <mapping local="" repository=""/>
 </repository>
</repositories>

Alle Inhalte von https://repo_for_OmegaT_team_project sind dem lokalen OmegaT-Projekt zugeordnet

Zuordnung für Projekte in einem Unterverzeichnis des Repository:

<repositories>
 <repository type="svn" url="https://repo_for_All_OmegaT_team_projects">
  <mapping local="" repository="En-US_DE_project"/>
 </repository>
</repositories>

Alle Inhalte von https://repo_for_All_OmegaT_team_projects/En-US_DE_project sind dem lokalen OmegaT-Projekt zugeordnet.

Zuordnung für zusätzliche Quellen aus dem Remote-Repository, mit Filtern:

<repositories>
 <repository type="svn" url="https://repo_for_All_OmegaT_team_project_sources">
  <mapping local="source/subdir" repository="">
   <excludes>**/*.bak</excludes>
   <includes>readme.bak</includes>
  </mapping>
 </repository>
</repositories>

Alle Inhalte von https://repo_for_All_OmegaT_team_project_sources sind dem lokalen OmegaT-Projekt-Quellordner zugeordnet, mit Ausnahme aller *.bak-Dateien außer readme.bak.

Zuordnung für zusätzliche Quelldateien aus dem Internet: <repository type="http" url="https://github.com/omegat-org/omegat/raw/master/">
 <mapping local="source/Bundle.properties" repository="src/org/omegat/Bundle.properties"/>
</repository>

Die Remote-Datei https://github.com/omegat-org/omegat/raw/master/src/org/omegat/Bundle.properties ist der lokalen Datei source/Bundle.properties zugeordnet.

Zuordnung mit Umbenennung:

<repository type="http" url="https://github.com/omegat-org/omegat/raw/master/">
 <mapping local="source/readme_tr.txt" repository="release/readme.txt"/>
</repository>

Die Remote-Datei https://github.com/omegat-org/omegat/raw/master/release/readme.txt ist der lokalen Datei source/readme_tr.txt zugeordnet.

Dies macht es möglich, die zu übersetzende Datei umzubenennen.

Zuordnung einer lokalen Datei:

<repository type="file" url="/home/me/myfiles">
 <mapping local="source/file.txt" repository="my/file.txt"/>
 <mapping local="source/file2.txt" repository="some/file.txt"/>
</repository>

Die lokale Datei /home/me/myfiles/my/file.txt ist der lokalen Datei source/file.txt zugeordnet und /home/me/myfiles/some/file.txt ist der lokalen Datei source/file2.txt zugeordnet.

Warnung: Wenn eine Datei nicht existiert, wird das Projekt nicht geladen.

Sie können beliebig viele Zuordnungen hinzufügen, aber nur im Kontext eines Teamprojekts; das heißt, eine der Zuordnungen beinhaltet omegat.project. Dieses Feature ist eigentlich für das Zusammentragen von Quelldateien gedacht, aber es ist nicht auf Quelldateien beschränkt.

Hinweis zu omegat.project und Zuordnungen

Wenn Sie ein neues Projekt erstellen und dieses an ein Repository committen, enthält die omegat.project-Datei keine Zuordnungen. Wenn Sie das Projekt herunterladen, wird das Projekt lokal in ein Teamprojekt umgewandelt und eine Standardzuordnung hinzugefügt.

Beachten Sie, dass die Datei omegat.project im Repository nicht automatisch geändert wird und nach wie vor nicht die Zuordnungen enthält. Wenn Sie ein Projekt laden, werden alle Änderungen im Repository in das lokale Projekt kopiert, einschließlich der omegat.project-Datei mit den Projekteinstellungen. Wenn die Datei keine Zuordnungen enthält, werden die vorhandenen lokalen Zuordnungen wieder angewendet, und nur diese. Alle anderen lokalen Änderungen am Projekt werden rückgängig gemacht. Wenn die Datei Zuordnungen enthält, werden lokale Änderungen an Zuordnungen verworfen.

Ein Teamprojekt verwenden

OmegaT-Teamprojekte müssen zunächst auf einem Server eingerichtet werden.

Um ein Teamprojekt zum ersten Mal zu verwenden, folgen Sie den vom Projektleiter bereitgestellten Anweisungen.

Nachdem das Projekt geöffnet wurde, läuft die Übersetzung wie bei einem Nicht-Teamprojekt ab, mit Ausnahme der folgenden Punkte.

Automatische Speicherung

Alle 3 Minuten (Standardeinstellung) wird das lokale Projekt mit dem Remote-Repository synchronisiert, so dass der Projektmanager oder ein anderer Übersetzer die neu hinzugefügten Übersetzungen sehen und verwenden kann.

Das 3-minütige Intervall kann in OptionenEinstellungenSpeichern und Ausgabe geändert werden.

Synchronisierte Dateien

Jedes Mal, wenn das Projekt automatisch gespeichert wird, aber auch wenn es geöffnet, geschlossen und neu geladen wird, werden eigentlich nur zwei Dateien synchronisiert:

  • omegat/project_save.tmx

  • glossary/glossary.txt

Alle anderen Dateien werden mit den Dateien aus dem Remote-Repository ersetzt.

Neue Quelldateien hinzufügen

So fügen Sie eine neue Quelldatei hinzu:

  1. Kopieren Sie die Dateien in den Ordner /source

  2. Verwenden Sie ProjektQuelldateien committen

Vorhandene Quelldateien können geändert werden, aber der Commit-Vorgang muss durchgeführt werden, bevor ein automatisches Speichern erfolgt und bevor das Projekt neu geladen oder geschlossen wird.

Quelldateien löschen

Dateien müssen vom Projektleiter gelöscht werden.

Segmentierungsregeln oder Dateifilter ändern

Projektparameter müssen vom Projektleiter geändert werden.

Offline arbeiten

Ein Teamprojekt kann offline geöffnet und übersetzt werden. Alle Änderungen werden synchronisiert, wenn das nächste Mal eine Verbindung verfügbar ist.

So arbeiten Sie offline:

  • Trennen Sie die Verbindung zum Netzwerk, bevor Sie das Projekt öffnen,

  • oder öffnen Sie das Projekt über die Befehlszeile mit der Option --no-team .

Translation Memories wiederverwenden

Der Haupt-TM des Projekts project_save.tmx ist nach dessen Erstellung zunächst leer. Dieser TM wird nach und nach während der Übersetzung gefüllt. Um diesen Prozess zu beschleunigen, können vorhandene Übersetzungen wiederverwendet werden. Wenn ein bestimmter Satz bereits eine korrekte Übersetzung aufweist, muss er nicht erneut übersetzt werden. Translation Memories können auch Referenzübersetzungen enthalten: Multinationale Rechtsvorschriften, wie die der Europäischen Gemeinschaft, sind ein typisches Beispiel.

Wenn Sie die Zieldokumente in einem OmegaT-Projekt erstellen, wird das Translation Memory des Projekts in Form von drei Dateien im Root-Ordner Ihres OmegaT-Projekts angelegt (siehe die obige Beschreibung). Sie können diese drei TMX-Dateien (-omegat.tmx, -level1.tmx und -level2.tmx) als "exportierte Translation Memories" betrachten, sozusagen als Export des Inhalts Ihres aktuellen Projekts in zweisprachiger Form.

Wenn Sie ein Translation Memory aus einem früheren Projekt wiederverwenden möchten (z. B. weil das neue Projekt dem früheren Projekt ähnlich ist oder Terminologie verwendet, die möglicherweise schon vorher verwendet wurde), können Sie diese Translation Memories zum Importieren in ein neues Projekt verwenden. Platzieren Sie in diesem Fall die Translation Memories, die Sie verwenden möchten, in den Ordner /tm oder /tm/auto Ihres neuen Projekts: Im ersten Fall erhalten Sie Treffer aus diesen Translation Memories im Fuzzy-Matches-Viewer, und im zweiten Fall werden diese TMs zur Vorübersetzung Ihres Quelltextes herangezogen.

Standardmäßig befindet sich der /tm-Ordner im Root-Ordners des Projekts (z. B. ... /MeinProjekt/tm ), aber Sie können, wenn Sie möchten, im Projekteigenschaften-Dialogfenster einen anderen Ordner auswählen. Dies ist sinnvoll, wenn Sie häufig Translation Memories verwenden, die in der Vergangenheit erstellt wurden, z. B. weil sie dasselbe Thema behandeln oder für denselben Kunden bestimmt sind. In diesem Fall könnte man wie folgt vorgehen:

  • Erstellen Sie einen Ordner (quasi einen "Repository-Ordner") an einem geeigneten Ort auf Ihrer Festplatte, um dort die Translation Memories für einen bestimmten Kunden oder ein bestimmtes Thema aufzubewahren.

  • Jedes Mal, wenn Sie ein Projekt beenden, kopieren Sie eine der drei "exportierten" Translation-Memory-Dateien aus dem Root-Ordner des Projekts in den Repository-Ordner.

  • Wenn Sie ein neues Projekt zum gleichen Thema oder für den gleichen Kunden beginnen, wählen Sie Projekt > Eigenschaften aus, um das Projekteigenschaften-Dialogfenster zu öffnen, und navigieren Sie dort unter "Ordner für Translation-Memory-Dateien" zum Repository-Ordner.

Beachten Sie, dass beim Öffnen des Projekts alle TMX-Dateien im /tm-Repository geparst werden. Wenn Sie also alle möglichen TMs in diesen Ordner packen, kann das OmegaT unnötig verlangsamen. Sie können sogar in Erwägung ziehen, TMs zu entfernen, die nicht mehr benötigt werden, nachdem Sie deren Inhalt zum Auffüllen der project-save.tmx-Datei verwendet haben.

Translation Memories importieren und exportieren

OmegaT unterstützt das Importieren von TMX-Dateien der Versionen 1.1 bis 1.4b (sowohl Level 1 als auch Level 2). OmegaT ist somit in der Lage, Translation Memories, die von anderen Tools erstellt wurden, zu lesen. Das Importieren von Level-2-TMX-Dateien unterstützt OmegaT nur bedingt (solche Dateien enthalten nicht nur die Übersetzung, sondern auch die Formatierung). Level-2-TMX-Dateien werden zwar importiert und ihr textlicher Inhalt kann in OmegaT gesehen werden, aber die Qualität der Fuzzy Matches wird dadurch verfälscht.

OmegaT folgt bei dem Laden von TMX-Dateien sehr strengen Vorgaben. Wenn ein Fehler in einer solchen Datei gefunden wird, wird OmegaT die entsprechende Position innerhalb der defekten Datei melden.

Einige Tools sind dafür bekannt, unter Umständen ungültige TMX-Dateien zu erzeugen. Wenn Sie solche Dateien als Referenzübersetzungen in OmegaT verwenden möchten, müssen sie zunächst repariert werden, da OmegaT sonst einen Fehler meldet und diese nicht laden wird. Die Fehlerbehebung ist trivial, außerdem wird OmegaT Ihnen bei der Fehlersuche mit der entsprechenden Fehlermeldung helfen. Sie können die Benutzergruppe um Rat fragen, wenn Sie Probleme haben.

OmegaT exportiert TMX-Dateien der Version 1.4 (sowohl Level 1 als auch Level 2). Der Level-2-Export ist zwar nicht vollständig konform mit dem Level-2-Standard, kommt diesem aber sehr nahe und erzeugt korrekte Matches in anderen Translation-Memory-Tools, die TMX Level 2 unterstützen. Wenn Sie nur textbezogene Informationen (also Text ohne Formatierung) benötigen, verwenden Sie die von OmegaT erstellte Level-1-Datei.

Ein Translation Memory für ausgewählte Dokumente erzeugen

Falls Übersetzer ihre TMX-Datenbanken gemeinsam nutzen möchten, dabei aber einige Teile auslassen oder nur die Übersetzungen bestimmter Dateien einbeziehen wollen, kommt die gemeinsame Nutzung der kompletten ProjektName-omegat.tmx-Datei nicht in Frage. Das folgende Konzept ist nur eine der Möglichkeiten, aber es ist einfach nachzuvollziehen und gefahrlos für den aktuellen Bestand.

  • Erstellen Sie ein Projekt, getrennt von anderen Projekten, mit dem gewünschten Sprachenpaar und einem angemessenen Namen - beachten Sie, dass die erstellten TMX-Dateien diesen Namen enthalten werden.

  • Kopieren Sie die Dokumente, für die Sie eine Translation Memory brauchen, in den Quellordner des Projekts.

  • Kopieren Sie die Translation Memories, die die Übersetzungen der obigen Dokumente enthalten, in den tm/auto-Unterordner des neuen Projekts.

  • Starten Sie das Projekt. Suchen Sie mit Strg+T nach möglichen Tag-Fehlern und mit Strg+U nach unübersetzten Segmenten. Um zu überprüfen, ob alles wie erwartet funktioniert, erstellen Sie mit Strg+D die Zieldokumente und kontrollieren Sie deren Inhalte.

  • Wenn Sie das Projekt beenden, enthalten die TMX-Dateien im Hauptprojektordner (siehe oben) nun die Übersetzungen in dem ausgewählten Sprachenpaar, und zwar für die Dateien, die Sie in den Quellordner kopiert haben. Kopieren Sie sie an einen sicheren Ort, um sie als Referenz für zukünftige Projekte zu verwenden.

  • Um zu vermeiden, dass das Projekt wiederverwendet wird und dadurch möglicherweise zukünftige Projekte verunreinigt werden, löschen Sie den Projektordner oder archivieren Sie ihn außerhalb Ihres Arbeitsplatzes.

Translation Memories mit anderen teilen

Falls mehrere Übersetzer an einem Projekt beteiligt sind, ist es in der Regel besser, wenn sich die Übersetzer die Translation Memories teilen, anstatt ihre lokalen Versionen untereinander zu tauschen.

OmegaT verfügt über Schnittstellen zu SVN und Git, zwei gängigen Team-Software-Versionierungs- und Revisionskontrollsystemen (RCS), die mit einer Open-Source-Lizenz versehen sind. Im Falle von OmegaT werden komplette Projektordner - also die zugehörigen Translation Memories sowie Quellordner, Projekteinstellungen usw. - von dem ausgewählten RCS verwaltet.

TMX mit alternativer Sprache verwenden

Nehmen wir mal an, Sie haben ein Projekt fertiggestellt, das englische Übersetzungen von niederländischen Texten umfasst. Dann brauchen Sie eine Übersetzung ins Chinesische, aber Ihre Übersetzerin versteht kein Niederländisch; sie versteht aber perfekt Englisch. In diesem Fall kann der NL-EN-Translation-Memory als Zwischenschritt für die Übersetzung von NL nach ZH dienen.

Die Lösung in unserem Beispiel ist, den vorhandenen Translation Memory in den Unterordner tm/tmx2source/ zu kopieren und ihn in ZH_CN.tmx umzubenennen, um die Zielsprache der TMX-Datei anzugeben. Die Übersetzerin wird englische Übersetzungen für niederländische Quellsegmente sehen und diese zur Erstellung der chinesischen Übersetzung verwenden.

Wichtig: Die Hilfs-TMX-Datei muss in XX_YY.tmx umbenannt werden, wobei XX_YY die Zielsprache der TMX-Datei ist, zum Beispiel in ZH_CN.tmx im obigen Beispiel. Die Quellsprachen des Projekts und der TMX-Datei sollten natürlich identisch sein - in unserem Beispiel NL. Beachten Sie, dass nur eine TMX-Datei für ein bestimmtes Sprachenpaar möglich ist; wenn also mehrere Translation Memories involviert sein sollen, müssen Sie sie alle zu einer einzigen Datei namens XX_YY.tmx zusammenführen.

Datenverlust vermeiden

OmegaT ist eine robuste Anwendung. Dennoch sollten Sie Vorsichtsmaßnahmen gegen Datenverlust beim Arbeiten mit OmegaT ergreifen, genauso wie mit jeder anderen Anwendung. Wenn Sie Ihre Dateien übersetzen, speichert OmegaT Ihren gesamten Fortschritt in den Translation Memory project_save.tmx, der sich im /omegat-Unterordner des Projekts befindet.

OmegaT erstellt außerdem jedes Mal, wenn ein Projekt geöffnet oder neu geladen wird, im selben Unterordner eine Sicherungskopie des Translation Memory namens project_save.tmx.YEARMMDDHHNN.bak. YEARMMDDHHNN repräsentiert dabei den Zeitpunkt, wann der vorherige Translation Memory gespeichert wurde: YEAR ist das vierstellige Jahr, MM der zweistellige Monat, DD der zweistellige Tag des Monats, HH die zweistellige Stunde und NN die zweistellige Minute.

Wenn Sie der Meinung sind, dass Sie Übersetzungsdaten verloren haben, können Sie mit dem folgenden Verfahren den zuletzt gespeicherten Zustand des Projekts wiederherstellen, der normalerweise nicht älter als etwa 10 Minuten ist:

  1. Schließen Sie das Projekt.

  2. Benennen Sie die bestehende project_save.tmx-Datei um (z. B. in project_save.tmx.temporary).

  3. Wählen Sie die Sicherungskopie des Translation Memory aus, der am ehesten die gesuchten Daten enthält.

  4. Benennen Sie die Datei in project_save.tmx um.

  5. Öffnen Sie das Projekt.

So vermeiden Sie den Verlust wichtiger Daten:

  • Erstellen Sie regelmäßig Sicherungskopien der Datei /omegat/project_save.tmx auf einem Datenträger, z. B. einer CD oder DVD.

  • Bis Sie mit OmegaT vertraut sind, erstellen Sie in regelmäßigen Abständen übersetzte Dateien und überprüfen Sie, ob die übersetzte Datei die neueste Version Ihrer Übersetzung enthält.

  • Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie mitten in einem Projekt Änderungen an den Dateien in /source vornehmen. Wenn die Quelldatei geändert wird, nachdem Sie mit dem Übersetzen begonnen haben, kann OmegaT möglicherweise ein bereits übersetztes Segment nicht mehr finden.

  • Verwenden Sie diese Hilfetexte für den Einstieg. Sollten Sie auf Probleme stoßen, schreiben Sie eine Nachricht in der OmegaT-Benutzergruppe. Zögern Sie nicht, in der Sprache zu schreiben, mit der Sie sich am besten auskennen.

Eine PDF-Datei übersetzen

PDF-Dateien sind ein Sonderfall. Sie enthalten zwar Informationen zur Textformatierung, aber derartige Informationen können von OmegaT nicht wiederverwendet werden, um Zieldateien zu erstellen. Daher werden PDF-Dateien als reine Textdateien behandelt und die Ausgabedateien als reine Textdateien erstellt.

Wenn Sie Textformatierungen (sowie andere Dinge wie Zeichnungen) in Ihrer Übersetzung wiederherstellen müssen, haben Sie drei Möglichkeiten:

  1. Verwenden Sie den Standardfilter (PDF Input) von OmegaT, übersetzen Sie die Quelldatei, erstellen Sie eine Zieldatei (es wird eine reine Textdatei sein) und fügen Sie relevante Formatierungen und Elemente manuell hinzu.

  2. Benutzen Sie den Iceni-Infix-Filter. Siehe Howto - Translating PDF files with Iceni Infix and OmegaT.

  3. Importieren Sie die Quelldatei in LibreOffice Draw, speichern Sie sie als ODG-Datei, übersetzen Sie sie und exportieren Sie sie nach Bedarf in PDF.

Hinweis: Die obigen Informationen gelten nur für PDF-Dateien mit einer Textebene. Wenn Sie eine PDF-Datei haben, die aus gescannten Seiten besteht (manchmal werden solche Dateien als "tote" PDFs bezeichnet), müssen Sie ein OCR-Programm (Optical Character Recognition; optische Zeichenerkennung) verwenden, um den Text zu erfassen und ihn in ein Format zu konvertieren, das von OmegaT verarbeitet werden kann.

Andere Dateiformate

Es existieren möglicherweise noch andere Textdateiformate, die für die Verarbeitung in OmegaT geeignet sind.

Es können externe Tools verwendet werden, um Dateien in unterstützte Formate zu konvertieren. Die übersetzten Dateien müssen dann wieder in das Originalformat konvertiert werden. Verwenden Sie z. B. eine veraltete Microsoft Word-Version, die das ODT-Format nicht unterstützt, können Sie wie folgt für Word-Dateien mit der DOC-Endung vorgehen:

  • Importieren Sie die Datei in den ODF Writer

  • Speichern Sie die Datei im ODT-Format

  • Übersetzen Sie sie und erstellen Sie die ODT-Zieldatei

  • Laden Sie die Zieldatei in den ODF Writer

  • Speichern Sie die Datei als DOC-Datei

Die Qualität der Formatierung der übersetzten Datei hängt von der Qualität der Konvertierung ab. Testen Sie alle Optionen, bevor Sie mit solchen Konvertierungen fortfahren. Eine aktuelle Liste von Tools, die bei der Übersetzung helfen, finden Sie auf der OmegaT-Homepage.

Rechts-nach-Links-Sprachen verwalten

Die Ausrichtung der Quell- und Zieltexte der Segmente hängt von den Projektsprachen ab. Standardmäßig wird die linke Ausrichtung für Sprachen verwendet, die von links nach rechts gelesen werden (englisch left-to-right oder kurz LTR), und die rechte Ausrichtung für Sprachen, die von rechts nach links gelesen werden (englisch right-to-left oder kurz RTL). Sie können zwischen verschiedenen Darstellungsmodi umschalten, indem Sie Umschalt + Strg + O drücken (der Buchstabe O, nicht die Ziffer 0). Der Umschalt + Strg + O -Umschalter hat drei Zustände:

  • Standardausrichtung (die Ausrichtung, die von der Sprache standardmäßig verwendet wird)

  • linke Ausrichtung

  • rechte Ausrichtung

Die Verwendung des RTL-Modus in OmegaT hat keinerlei Einfluss auf den Darstellungsmodus der übersetzten Dokumente, die in OmegaT erstellt wurden. Der Darstellungsmodus der übersetzten Dokumente muss in dem Programm (z. B. Microsoft Word), der üblicherweise zum Darstellen oder Ändern der Dokumente verwendet wird, angepasst werden (Einzelheiten finden Sie in den entsprechenden Bedienungsanleitungen). Der Einsatz von Umschalt + Strg + O führt dazu, dass sowohl die Texteingabe als auch die Textdarstellung in OmegaT geändert wird. Diese Tastenkombination kann für alle drei Fenster (Editor, Fuzzy Matches und Glossar) separat verwendet werden, indem Sie auf das Fenster klicken und den Darstellungsmodus umschalten. Sie kann auch in allen Eingabefeldern von OmegaT genutzt werden - im Suchfenster, für die Segmentierungsregeln usw.

Hinweis für Benutzer von Mac OS X: Verwenden Sie die Tastenkombination Umschalt + Strg + O , nicht Cmd+Strg+O.

RTL- und LTR-Texte in Segmenten mischen

Wenn Sie reinen RTL-Text schreiben, können Sie die Standardansicht (LTR) verwenden. In vielen Fällen jedoch ist es notwendig, einen LTR-Text in einen RTL-Text einzubetten, wie z. B. in OmegaT-Tags, Produktnamen, die in der LTR-Quellsprache belassen werden müssen, Platzhalter in Lokalisierungsdateien und Zahlen im Text. In solchen Fällen ist es notwendig, in den RTL-Modus zu wechseln, damit der RTL-Text (der eigentlich bidirektional ist) korrekt angezeigt wird. Beachten Sie, dass, wenn OmegaT im RTL-Modus ist, sowohl Quelle als auch Ziel im RTL-Modus dargestellt werden. Das heißt, wenn die Quellsprache LTR und die Zielsprache RTL ist oder umgekehrt, muss unter Umständen zwischen RTL- und LTR-Modus hin und her gewechselt werden, um die Quelle und das Ziel in ihren jeweiligen Modi zu sehen bzw. bequem einzugeben.

OmegaT-Tags in RTL-Segmenten

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei OmegaT-Tags um LTR-Zeichenketten. Wenn Sie eine Übersetzung zwischen RTL- und LTR-Sprachen vornehmen, müssen Sie unter Umständen mehrmals zwischen dem LTR- und dem RTL-Modus hin und her wechseln, um die Tags in der Quelle korrekt lesen und in der Zielsprache korrekt eingeben zu können.

Sofern das Dokument es zulässt, empfiehlt es sich, die Stilinformationen aus dem Originaldokument zu entfernen, damit so wenig Tags wie möglich in der OmegaT-Benutzeroberfläche erscheinen. Befolgen Sie die Hinweise bezüglich der Tags-Verwaltung. Versuchen Sie in regelmäßigen Abständen, Tags zu validieren (siehe Tag-Validierung) und übersetzte Dokumente zu erstellen (siehe unten und Menü), um eventuell aufkeimende Probleme leichter zu erkennen. Tipp: Es erweist sich als weniger aufwendig, wenn Sie zunächst eine Klartextversion des Textes übersetzen und erst zu einem späteren Zeitpunkt den erforderlichen Stil mit dem entsprechenden Programm hinzufügen.

Übersetzte RTL-Dokumente erstellen

Wenn das übersetzte Dokument erstellt wird, ist dessen Darstellungsrichtung die gleiche wie die des Originaldokuments. Wenn das Originaldokument ursprünglich LTR war, muss die Darstellungsrichtung des Zieldokuments in dessen Anzeigeprogramm manuell auf RTL geändert werden. Jedes Ausgabeformat verfügt über spezifische Möglichkeiten, mit der RTL-Darstellung umzugehen; Einzelheiten finden Sie in den Bedienungsanleitungen der jeweiligen Programme.

Bei .docx Dateien werden eine Reihe von Änderungen automatisch vorgenommen:

  • Absätze, Bereiche und Tabellen werden auf BiDi gesetzt
  • Runs (Textelemente) werden auf RTL gesetzt

Um zu vermeiden, dass die Darstellungsparameter der Zieldateien jedes Mal geändert werden, wenn die Dateien geöffnet werden, besteht die Möglichkeit, die Darstellungsparameter der Quelldateien so zu ändern, dass diese Parameter an die Zieldateien vererbt werden. Solche Änderungen sind zum Beispiel in ODF-Dateien möglich.